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Ein weitreichender Brandherd

Wussten Sie, dass es in Deutschland jährlich allein aufgrund von Bränden und Explosionen zu über 200.000 Feuerwehreinsätzen* kommt? Ein Brand kann schwerwiegende Auswirkungen haben. Er bedroht Leben und zerstört Sachwerte. Die Kosten für den Wiederaufbau bedrohen auch fast immer Existenzen. Das betrifft nicht nur Privatpersonen, sondern auch Firmen und Selbstständige mit eigenen Immobilien. Mit unserem heutigen Fall des Monats zeigen wir Ihnen ein Beispiel des Versicherungs-Vertrags-Rechtsschutzes bei Gewerbekunden. Die X GmbH muss eines ihrer Bürogebäude aufgrund eines schweren Brandes komplett neu aufbauen. Zu allem Übel kommen noch unangenehme Streitigkeiten mit der Brandversicherung hinzu. Die Versicherung bewertet die Wiederherstellungskosten des betroffenen Gebäudes deutlich geringer als die Firma. Es kommt zu einer Auseinandersetzung vor Gericht - wer von beiden Parteien kommt zu seinem Recht?  *Quelle der Studie: Statista, "Anzahl der Feuerwehreinsätze bei Bränden und Expl

Was ist eigentlich...Fahrlässigkeit und Vorsatz

Beim Wechsel einer Versicherung und spätestens im Schadenfall stolpert man manchmal über die Begriffe "Fahrlässigkeit" und "Vorsatz" Doch was bedeutet das genau?   Dachdecker Müller-Schulze soll uns das veranschaulichen:   Der f ahrlässig verursachte Schaden „Huch, das wollte ich nicht“ Müller-Schulze fällt bei der Arbeit am Haus ein Ziegel aus der Hand und verletzt einen Passanten am Kopf. Der Schaden wird fahrlässig verursacht, da kein aktives Handeln von Müller-Schulze kausal zum Schaden beiträgt. Vorzuwerfen wäre ihm allenfalls, dass er den Ziegel hätte fester greifen müssen. Es liegt daher keine Absicht vor, jemanden zu schädigen.   Der grob fahrlässig verursachte Schaden „Da hätte ich aber besser aufpassen müssen!“ Müller-Schulze deckt ein Dach ein. Einer der Ziegel ist beschädigt und kann nicht verwendet werden. Gedankenlos wirft er diesen über die Schulter das Dach hinab, wodurch das Geschoss einen Passanten am Kopf verletzt. Dieser Scha

Pauschaler Urlaubsärger

Anni und ihr Mann Charly H. hatten schon am Jahresanfang für sich und die beiden Kinder in den Osterferien einen Städtetrip nach Rom gebucht. Wegen Corona wurde daraus leider nichts. Die Reise wurde abgesagt. Trotz mehrerer Nachfragen wurde das Geld lange nicht ausgezahlt. Der „Reiseveranstalter“ behauptete, es würde sich nicht um eine Pauschalreise handeln, sondern Flug und Hotel wären einzeln gebucht worden und man sei ja nur Reisevermittler, nicht Reiseveranstalter. Daher könne nicht der gesamte Reisepreis erstattet werden. Dann kam auch noch ein Anruf einer sehr freundlichen Dame, die einen Gutschein angeboten hat. Die ca. 3.000,- € brauchte die Familie aber dringend, schließlich befand sich Charly H. in Kurzarbeit. Einen Gutschein könnten sie also gar nicht annehmen, selbst wenn sie wollten. Da sie in dem Fall nicht weiterkamen, wendete sich Charly H. an die Online-Beratung seiner Rechtsschutzvers

Tierbetreuung - wer haftet?

Wohin mit dem Hund, wenn es in diesem Jahr doch noch in den Urlaub geht? Und wer reitet das Pferd aus, wenn der Besitzer es mal nicht schafft? Egal auf wen die Wahl fällt, vorher sollte allen Beteiligten klar sein, wer haftet, wenn das betreute Tier einen Schaden verursacht. Hat das Thema Tierbetreuung aktuell überhaupt Relevanz? Tierpensionen und private Tierbetreuer haben für gewöhnlich zu den Ferienzeiten alle Hände voll zu tun. In diesem Jahr dürfte sich zwar die Zahl der Fernreisen – und damit einer der häufigsten Gründe, warum Tierbesitzer ihre Lieblinge in die Hände anderer geben – in Grenzen halten. Doch aufgrund von Covid-19 ergeben sich ganz andere Anlässe. Vielleicht führt der Nachbarsjunge seit einiger Zeit den Hund aus, weil dieser zur Risikogruppe zählt und mei

Neue Regelung zur Sozialversicherungspflicht für Familienunternehmen

Besonders in kleineren Betrieben packen Familienmitglieder häufig  mit  an  –  entweder  als  gelegentliche Aushilfen, Angestellte  oder  auch  als Auszubildende.   Doch  Unternehmer müssen hier einige wichtige Regeln beachten. Wer dies nicht tut, kann böse Überraschungen erleben. Für viele kleine und mittelständische  Unternehmen  ist  es  eine  Hiobsbotschaft: Bisher gingen viele Unternehmen davon aus, dass ein mitarbeitender Angehöriger jedenfalls dann von der Sozialversicherungspflicht  befreit  war,  wenn  dies  im  Rahmen  einer Betriebsprüfung der Deutschen Rentenversicherung unbeanstandet blieb. Und genau das soll jetzt nicht mehr so sein? Was ist mit dem „Grundsatz  des  Vertrauensschutzes“?  Schütz  dieser  uns nicht genau vor derart willkürlichen Regeländerungen? Beim Vertrauensschutz handelt es sich um einen Rechtsgrundsatz, der besagt, dass ein vom Bürger entgegengebrachtes Vertrauen von der Rechtsordnung zu schützen ist. Jeder Bürger darf sich sinngemäß auf die bestehende

Grundrente und alles ist gut?

Nach langen, zähen Verhandlungen hat die Bundesregierung im Juli dieses Jahres das Gesetz zur Grundrente verabschiedet. Da wurde im Vorfeld mit harten Bandagen gekämpft und sogar das Fortbestehen der großen Koalition davon abhängig gemacht. Als man sich dann auf den Kompromiss verständigt hatte, wirkten alle Beteiligten sehr zufrieden und es schwang unausgesprochen im Raum, hier etwas Großes auf den Weg gebracht zu haben. Weil das Leben im Ruhestand nicht umsonst ist Die Altersrentner im Land wissen es bereits: Zwischen letztem Nettoeinkommen und erstem Rentenbezug besteht eine für viele überraschend hohe Kluft – auch wenn man jahrzehntelang eingezahlt hat. Aus einem Bruttogehalt von 3000 Euro werden auch mit mehr als 40 Beitragsjahren im Alter keine 1200 Euro. Und das ist nur die Bruttorente, von der noch Steuern sowie Kranken- und Pflegeversicherung abgehen. Netto bleiben da keine 1000 Euro mehr. Und nicht wenige  Menschen  in  Deutschland,  die  ihr  ganzes  Leben lang gearbeitet un